Lenzrosen-Hybriden

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Teil 1
Foto: Cassian Schmidt

Kreuzungen aus nicht-stammbildenden (acaulescenten) Hellebori wie Helleborus atrorubens, H. dumetorum, H. odoratus, H. torquatus oder H. orientalis und deren Hybriden werden als „Helleborus x hybridus“ bezeichnet.

Generativ entstehende Helleborus x hybridus sind sehr variabel im Erscheinungsbild. Auslesen werden durch Teilung (ergibt nur kleine Stückzahlen) oder im Labor (für die größere Mengen) vegetativ vermehrt, um zuverlässig die züchterisch gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Diese Auslesen haben häufig keinen Sortennamen, sondern nur eine Blütenbeschreibung. Lässt man die Samenbildung bei ausgepflanzten, freibestäubten Pflanzen zu, können Sämlinge entstehen, wobei keiner dem anderen zu 100% gleicht.

Die Blüte der Lenzrose besteht aus Sepalen (Kelchblättern), die aber wie Blütenblätter aussehen, und Petalen (Blütenblättern), die aber zu Nektarien (Honigblättern) umgebildet sind. So erklärt sich auch der Eindruck der langen Blühzeit: die Sepalen fallen nach der Blüte nicht ab.

Man unterscheidet bei den Blütenformen zwischen einfach (single)…

… und gefüllt (double). Bei gefüllten Formen sind die Honigblätter zu echten Blütenblättern umgewandelt.

Züchterisch gibt es die Tendenz, Formen auszulesen, die ihre Blüten nicht glockenähnlich hängen lassen, sondern seitlich blicken, so dass man ihre besonderen Blütenfarben, -formen und -zeichnungen besser bewundern kann. Viele Sämlinge sind unbenannte Unikate.

Teil 2
Foto: Cassian Schmidt
Teil 3
Foto: Cassian Schmidt

Als „anemonenblütig“ bezeichnet man Lenzrosen, wenn die vergrößerten Honigblätter einen „Rüschenkranz“ bilden. Hier 'Julia' aus der Winterangel-Serie: rosa, punktiert.

'Dinah' aus der Winterangel-Serie, eine Anemonenblütige. „Picotee“ beschreibt eine Aderung, hier purpur auf weißlich-grün.

Teil 4
Foto: Cassian Schmidt
Teil 5
Foto: Cassian Schmidt

'Sensas' aus der Winterangel-Serie sieht sehr wie ein rote Christrose (Helleborus niger) aus, hat einen grünen „flush“.

Weiße Helleborus x hybridus mit auffällig goldgelben Nektarien

Teil 6
Foto: Cassian Schmidt
Teil 7
Foto: Cassian Schmidt

Weiße Helleborus x hybridus mit auffällig goldgelben, rot geränderten Nektarien auf rotem „flush“.

Weinrote Lenzrose, bei der sich die hellen Staubbeutel attraktiv vom Blütengrund abheben.

Teil 8
Foto: Cassian Schmidt
Teil 9
Foto: Cassian Schmidt

Gelb blühende Lenzrose

Zartrosa Lenzrose, punktiert.

Teil 10
Foto: Cassian Schmidt
Teil 11
Foto: Cassian Schmidt

Gefüllte 'Kingston Kardinal' (aus Heronswood Gardens, Washington State, USA)

'Dagmar' aus der Winterangel-Serie: eine gefüllte Lenzrose von schieferfarben-purpurner Färbung.

Teil 12
Foto: Cassian Schmidt
Teil 13
Foto: Cassian Schmidt

Die gefüllte 'Larissa' aus der Winterangel-Serie, punktiert und picotee.

Schieferfarbene gefüllte Lenzrose

Teil 14
Foto: Cassian Schmidt
Teil 15
Foto: Cassian Schmidt

Helleborus x hybridus 'Mrs. Betty Ranicar': gefüllt, weiß, picotee.

Und wie können sich diese prachtvollen Lenzrosen-Schätze im Garten am besten entwickeln? Helleborus sind Starkzehrer, wollen also gut mit Nährstoffen versorgt sein. Sie schätzen einen kühlen Standort und eine gleichmäßige gute Wasserversorgung bei guter Drainage. Perfekt ist ein sonniger bis lichtschattiger Platz vor oder unter Gehölzen. Unter diesen Bedingungen können Lenzrosen sehr langlebig sein und sich zu immer üppigeren Horsten entwickeln!

Quelle: „Lenzrosen. Gesteigerte Frühlingsschönheiten“ S. Peters, GP 03/2017

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